Teil 3: Laden von Lithium-Batterien
Laden Sie Ihre Akkus sicher?
Akkus zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit neuer Energie geladen werden können. Von den Anwendern wird dabei ein immer schnelleres Laden gefordert und entsprechend immer leistungsfähigere Ladegeräte entwickelt. Doch gerade dieser Ladevorgang steht aus Sicherheitsgründen in der Diskussion: Wie sieht ein sicherer Ladevorgang aus? Welche Mindeststandards sind einzuhalten? Welche Gefahren drohen?
Brandgefahr beim Ladevorgang am höchsten
Mittlerweile ist es bei Brandgutachtern und Feuerwehren erwiesen, dass bei Lithium-Akkus der Ladevorgang die höchste Brandgefahr darstellt. Denn Laden bedeutet Stress für diesen elektrochemischen Energiespeicher und die verbauten Sicherheitsmechanismen sind gefordert. Normalerweise funktioniert das reibungslos, doch beim Laden treten eben auch die Defekte zu Tage, die zuvor unentdeckt blieben. Daher gibt es den immer gültigen CEMO Leitsatz: Trenne Laden und Lagern.
Ladezustand entscheidet über Brandintensität
Der Ladestand eines Lithium-Akkus stellt sogar den ausschlaggebenden Faktor dar, wie heftig die Zellen des Akkupacks reagieren bzw. brennen. Während das Brandbild niedrig geladener Zellen mit geringer Flammbildung und Rauchentwicklung abläuft, so reagieren vollständig geladene Zellen wie ein Feuerwerk mit Geschosswirkung. Somit wird deutlich, dass der Ladevorgang durch die Kombination aus höherer Brandgefahr und mit dem Ladestand auch die Brandintensität besonders im Fokus stehen muss.
Akkus nur unter Aufsicht laden?
Neben den Gefahrenhinweisen in den Bedienungsanleitungen der Gerätehersteller gibt es seit den letzten Jahren auch einige allgemeine Sicherheitsempfehlungen zu Umgang mit Lithium-Akkus. Darin heißt es etwa, dass nur originale Ladegeräte verwendet werden dürfen und Akkus mit Defekten nicht mehr eingesetzt bzw. geladen werden dürfen. Die wichtigste Sicherheitsregel besagt, dass Akkus nur unter Aufsicht geladen werden dürfen. Das ist gerade deshalb so ratsam, weil dann die Anwender bei Auffälligkeiten schnell reagieren können und eine Havarie oder der Beginn eines Brands sofort erkannt wird. Doch gerade das Laden über Nacht ist in der Praxis häufig anzutreffen, meist ist zumindest ein schlechtes Gewissen damit verbunden.
Mit Akkuschränken auch unbeaufsichtigt sicher laden
Der Ladevorgang muss explizit in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden. Gerade wenn das Laden fester Bestandteil in den Arbeitsabläufen ist, müssen konkrete Brandschutzmaßnahmen getroffen werden. Dies liegt dann vor, wenn viel mit akkubetriebenen Powertools gearbeitet wird und etwa Monteure am nächsten Tag wieder mit vollgeladenen Akkus zur Montage müssen. Dann kommt nur nächtliches Laden in Frage.
Als Ergebnis ihrer Gefährdungsbeurteilung greifen Betriebe daher immer häufiger als technische Schutzmaßnahme auf geprüfte Akku-Brandschutzprodukte zurück, damit die Sicherheit erhöht wird und Brandschäden minimiert werden. Das können z.B. Lager- und Ladeschränke sein.
Schutzkonzept von CEMO
CEMO bietet für die brandgeschützte Lagerung mehrere Akku-Lagerschrankmodelle für verschiedene betriebliche Einsatzzwecke. Sie haben einen MPA-geprüften Feuerwiderstand von 60 Minuten von Innen nach Außen und wurden realen Batteriebränden mit E-Bike-Akkus unterzogen.
Seit Mitte 2023 haben diese Akkuschränke – als absolute Marktneuheit - auch einen Explosionsschutz. Der patentierte LockEX-Mechanismus in den Türen ermöglicht bei (Gas)Explosionen der Lithium-Akkus eine kontrollierte Druckentlastung. Ein unkontrolliertes Öffnen der Schranktüren bzw. die Zerstörung des Schranks werden somit verhindert, denn die Schranktüren schließen sich über die federbasierte Türverriegelung sofort wieder und die weiteren Reaktionen der Batterien finden im geschlossenen System ihr Ende.
Es kann also von Brandschutz meets Explosionsschutz gesprochen werden.
Das Beste: Der Schrank entspricht damit dem neusten Prüfprogramm der TÜV NORD Group für die Lagerung. Das entsprechende Zertifikat ist auf Anfrage erhältlich.
Kompakt und beweglich
Ein Vorteil ist die kompakte Bauweise – damit findet der Schrank seinen Platz in jeder Werkstatt und lässt ich im Havariefall schnell ins Freie befördern. Weiterer Vorteil: Das Lagervolumen kann durch die Stapelbarkeit platzsparend erweitert werden. Dieses Schutzkonzept ist damit ganz im Sinne der Feuerwehr.
Was Sie zur Akkusicherheit in Sachen Transport wissen sollten, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe des Metabo-Newsletters.
(Stand: Oktober 2023)